Verde Vida wurde vom Maler und Sozialarbeiter Marcos Xenofonte mit Unterstützung des Aktionskreises Pater Beda 1994 gegründet. Das Projekt ist im bergigen Hinterland Brasiliens gelegen, dem Sertao. Es will Kindern und Jugendlichen aus entrechteten Landarbeiterfamilien den Weg in eine bessere Zukunft ermöglichen.
Mit der Produktion Lebenslücken ist das Projekt bei der diesjährigen KinderKulturKarawane vertreten. Im Mittelpunkt der Produktion mit Theater, Tanz und live gespielter Musik steht eine arme Landarbeiterfamilie aus der Region um Crato. Nach einem harten Leben stirbt der Vater plötzlich, als seine Frau noch einmal schwanger ist. Dennoch beschließen die Kinder wegzugehen, um in einer der großen Städte ihr Glück zu suchen.
Jahre später kehren sie in ihre Heimat zurück und lernen ihren jüngsten Bruder kennen. Sie berichten von ihrem Leben, sowohl von dem Unglück, das sie erlitten haben, als auch von ihren schönen Erlebnissen. So kommen die großen Probleme in der brasilianischen Gesellschaft zur Sprache, aber auch die Vielfalt der brasilianischen Kultur.
Zurzeit werden 85 Kinder und Jugendliche bei Verde Vida betreut. Sie lernen, wie man Obst und Gemüse anbaut und Hühner hält. In eigenen Becken werden Zierfische für den Verkauf in den Großstädten gezüchtet. Außerdem erlernen sie unterschiedliche Techniken des Kunsthandwerks. Mit den verkauften Produkten, wie handgefertigter Schmuck oder auch Zeichnungen, können sie ihre Familien direkt unterstützen.
Ausführliche Informationen finden Sie hier.
Hier ein kurzes Video (3:39 min.) zur künstlerischen Arbeitsweise des Projektes:
https://youtu.be/l4GurMFWvOw
Zeitraum: 25.08. – 15.11.2017 | Personenzahl: 9 | 2 Leiterinnen | 7 Jugendliche | Technik: Bühne 6×6, 3 Mikros (für Instrumente), CD-Player mit Verstärkeranlage, Grundlicht | Workshop: Percussion, Tanz und Capoeira
















Mein Name ist Mauricio Herculano da Silva Filho, ich bin 19 Jahre alt und ich komme aus der stark benachteiligten Gemeinde Ilha de Deus, mit ca. 2.000 Einwohnern. Die Gemeinde gehört zur Stadt Recife und liegt im Bundesstaat Pernambuco, in Brasilien.
Ich schreibe diesen Text, weil ich damit ausdrücken möchte, wie sehr ich mich freue, wieder hier in Deutschland zu sein. Im Jahr 2009 hatte ich bereits die großartige Gelegenheit hierher zu kommen, jetzt, 2016, bin ich wieder hier, in einer völlig anderen Welt, als der meinen, wo die Menschen, das Essen und die Zeiten, zu denen alltägliche Dinge erledigt werden, so anders als in Brasilien sind.
Meine wichtigsten Ziele auf dieser Reise sind: Unsere Kultur hier zu teilen und auch ein wenig deutsche Kultur kennenzulernen; unsere Bühnenproduktion „Tote Flüsse, Mangroven ohne Leben, ein hungerndes Volk“ in verschiedenen Städten zu zeigen, Workshops anzuleiten und neue Kontakte zu knüpfen, mit Menschen, die sich an unserer Kampagne zum Schutz der Umwelt beteiligen möchten.
Mit Mitteln des körperlichen Ausdrucks und mit Hilfe von Mimik (Tanz und Theater) zeigen wir erfolgreich das, wofür wir kämpfen: nämlich den Schutz der Umwelt weltweit. Es ist eine wunderbare Erfahrung die Freude in den Augen der Menschen zu sehen, gemeinsam einen solchen magischen Moment erleben zu können.
An jedem Tag, der vorbeigeht, spüre ich schon jetzt, dass jenes Land, das Deutschland heißt, mir fehlen wird. Natürlich werde ich nach Brasilien zurückkehren, mit viel neuer Kraft, um dort allen zu zeigen, wie viele tolle Dinge wir mit einem solchen kulturellen und sozialen Austausch erreichen können, um anderen zu helfen.