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Demokratische Republik KongoMörderischer Krieg um RohstoffeMaterial- und Linkhinweise zur DR Kongo Texte und Zusammenstellung: Dr. Friderike Seithel Sie können den kompletten Text auch auf Ihren PC laden: als RTF-file (225 KB, ohne Landkarte) oder als PDF-file (285 KB) sowie eine Landkarte (DIN A 4) als PDF (248 KB) Allgemeine LänderinformationenDie Demokratische Republik Kongo (DRK) – nicht zu verwechseln mit der Republik Kongo (Brazzaville) - ist der drittgrößte Staat auf dem afrikanischen Kontinent. Er umfasst gut 2,35 Mio. km2 und ist damit ca. 6,6 mal so groß wie Deutschland. In dem Vielvölkerstaat leben rund 250 unterschiedliche ethnische Gruppen. Die größten Völker mit jeweils mehreren Millionen Angehörigen sind die Luba, Mongo, Kongo und Asande, die wie etwa 80 % der Bevölkerung zu den Bantuvölkern gehören. Amtssprache ist Fran-zösisch, daneben gibt es vier Verkehrssprachen (Lingala, Kisuaheli, Tshiluba, Kikongo) sowie ca. 200 weitere Sprachen. 70-80% der Bevölkerung sind christlich, die Mehrheit davon Katholiken. 70% der Einwohner wohnen in ländlichen Gebieten, 7,8 Mio. Menschen in der Hauptstadt Kinshasa. Nur 3% des fruchtbaren Landes sind kultiviert. Ausführliche Informationen über Geschichte, Politik, Wirtschaft und Kultur des Landes bieten folgende Internetseiten (für Lehrer/innen und Schüler/innen höherer Klassen): http://de.wikipedia.org/wiki/Demokratische_Republik_Kongo Im Folgenden schlagen wir zur Behandlung von der „DR Kongo" im Unterricht Themenschwerpunkte vor, verweisen auf Materialien und Bezugsquellen und führen ausgewählte Internetseiten auf: Afrika ist immer noch der schwarze Erdteilin den Köpfen vieler Menschen - ein Kontinent, auf dem fremdartige Leute fremdartige Konflikte ausfechten. Ganz besonders der Kongo ruft Assoziation hervor vom „Herz der Finsternis“, wie Joseph Conrad um die Jahrhundertwende in seinem berühmten Roman das Gebiet am Kongofluss nennt. Zur Relativierung dieser Afrika – Bilder ist es deshalb zu empfehlen, sich zunächst mit den Schülern gedanklich auf eine Reise durch den afrikanischen Kontinent zu begeben, die verschiedenen Länder und ihre kulturelle Vielfalt ein wenig kennen zu lernen und etwas über Kolonialgeschichte und den Anteil der europäischen Staaten an der gegenwärtigen Situation vieler afrikanischer Länder zu erfahren. Lutz van Dijk erzählt spannend und umfassend „Die Geschichte Afrikas“. Er lässt afrikanische Stimmen aus verschiedenen Epochen zu Wort kommen und beschreibt realistisch die Nöte und Hoffnungen der Menschen (2004, Campus Verlag; ab 14 J., 20,50 €; als Download für 15,90 € unter www.bol.de; ab Sept. 2005 auch als CD erhältlich für 19,90 €). Die CD „Globales Lernen mit Disney’s König der Löwen“ bietet Unterrichtsmaterialien und -ideen zum Thema „Afrika“ für eine Vielzahl von Fächern (2004, 12,- €; Sek. I und II; Bezug: Büro für Kultur- und Medienprojekte, POB 500 161, 22701 Hamburg, 040/39 90 00 33, E-Mail: Bestellung@loewen-CD.de). Tipps für den Unterricht gibt es auch unter
http://www.lehrer-online.de/afrikas-perspektiven.php. Das Projekt „Afrika im Unterricht“ (http://lernarchiv.bildung.hessen.de/afrikaallg) vom hessischen Landesinstitut bietet umfangreiche Zugänge, Materialhinweise und Unterrichtsvorschläge. Die Bundeszentrale für politische Bildung hat den mehrjährigen Schwerpunkt „Fokus Afrika: Africome 2004-2006“ initiiert. Unter www.africome.de findet man Hintergrund-Informationen, aktuelle Veranstaltungen, Online-Angebote und Publikationen zu Afrika. Regina und Gerd Riepe haben die umfangreiche Arbeitsmappe „Afrika Kultur“ zusammengestellt (2001, Misereor - Materialien für die Schule Nr. 33, 140 kopierfähige Arbeitsblätter, € 7,50, für Sek. II; Bezug: www.misereor-medien.de => Suche „Afrika“) mit Hintergrundinformationen und Originaltexten zu afrikanischer moderner Malerei und Fotografie, Maskentradition, Lehmarchitektur und Gegenwartsliteratur, einer Bildkartei und Empfehlungen für den Unterricht. Von denselben Autoren stammt die Projektmappe „Afrikanische Religionen“ (2000, Verlag an der Ruhr, € 18,60; ab 13 J.), die Jugendliche zum Nachdenken über Welt- und Naturreligionen anregen will. Bei der Bundeszentrale für politische Bildung kann ein Arbeitsblatt zur Erarbeitung zur Auseinandersetzung mit dem "Krisenkontinent Afrika" bezogen werden ( www.bpb.de => Materialien). Martin Geisz hat einen „Lernzirkel Afrika“ erarbeitet ( Buchverlag Kempen, 2004, 17,90 €), in dem in 18 Lernstationen unterschiedliche Aspekt zur selbstständigen Bearbeitung durch die Schüler angeboten werden. Das Heft „Afrika“ der Zeitschrift „Wochenschau“ (Nr. 4/5, 2003; 8,20 €, Wochenschau-Verlag) bietet eine Fülle von Materialien und Anregungen für Sek. II, die aber auch in den Abschlussklassen der Sek. I einsetzbar sind. Das „Afrika-Lexikon“ des aus Kamerun stammenden Professors Jacob E. Mabe (2001, Peter Hammer Verlag, € 64,90; ab 14 J.) liefert knapp und verständlich einen Überblick über den afrikanischen Kontinent. Die Webseite “Willkommen in Afrika” (http://land.heim.at/toskana/210137/) bietet weitere Recherchemöglichkeiten. Viele kommentierte Empfehlungen für Kinderbücher und Romane aus oder über einzelne afrikanische Länder sind bei www.suedwind.at zu finden. Ein Lesebuch der afrikanischen Literatur mit Textausschnitten aus Märchen, Er-zählungen, Romanen und Gedichten von Autoren aus dem schwarzafrikanischen Raum haben Gudrun Honke und Thomas Brückner mit „Habari Gani, Afrika“ herausge-geben (1997, Peter Hammer Verlag, € 8,50). Bei unicef kann die vierseitige Broschüre „Aufwachsen in Afrika“ runtergeladen werden (www.unicef.de/fileadmin/mediathek/download/I_0080_aufwachsen.pdf ). Sie enthält knappe Zahlen und Fakten über die Lebenssituation von Kindern und Jugendlichen auf dem afrikanischen Kontinent. Gudrun Schreiber und Peter Hellmann führen Kinder mit Spielen, Liedern, Tänzen, Basteleien, Geschichten und Rezepten in die Geschichte und die Kultur Afrikas südlich der Sahara ein („Karibuni Watoto. Spielend Afrika Entdecken“, Ökotopia Verlag, Münster, 1997, 19,80 €; ab 4 J.; CD zum Buch für 19 €). Die CD "Geschichten aus dem Regenwald - Märchen und Musik aus Afrika" will ebenfalls den Kontinent Afrika für die Jüngeren sinnlich erfahrbar machen: In fünf Geschichten und sechs Liedern lernen Kinder spielerisch Märchen, Tiere und Leben in Afrika kennen und werden zu gestalterischem Schaffen angeregt (für Kindergarten und Grundschule; CD mit Begleitheft, 14,95 €; Bezug: Edition AMPLE, Fon: 08031/269412, vertrieb@ample.de, Hörproben und Informationen unter: www.regenwald.ample.de) Tahar Ben Jelloun liefert mit „Die Schule der Armen“ eine Erzählung für Kinder ab 8 J. über den Teufelskreis von Armut, Ausbeutung und Analphabetentum, über Kinderarbeit, Unfreiheit und die Chance, die in der Bildung liegt. Sie spielt in „einem kleinen Dorf irgendwo in Westafrika“ (rowohlt 15,50 €). Speziell für den Kongo findet man unter www.kongo-kinshasa.de/medien/buecher.php eine Liste mit Büchern über das Land. http://www.prokivu.de/geschichten.html bietet kurze anschauliche Geschichten und Episoden aus dem Alltag in der kongolesischen Kivu – Region. Der Verein „Hallo, Kongo“ in Uhldingen-Mühlhofen hat eine Materialkiste mit Büchern, CDs und Gegenständen zusammengestellt (www.hallo-kongo.de ). Er bietet außerdem kostenlos Dia-Vorträge für Schulen. Der aus dem Kongo stammende Autor Espérance F. Ngayibata lässt in „Esakoli. Großvater erzählt Geschichten und Fabeln aus dem Kongo“ einen afrikanischen Großvater im Gespräch mit seinem Enkel vier Geschichten erzählen. Sie enthalten tiefgründige Betrachtungen über den Einfluss westlich-kolonialen Denkens auf die dörflichen Traditionen Afrikas. Das Begleitbuch bietet Hintergrundinformationen über das Land und die Bedeutung der Märchen (60 Min., CD mit Geschichten und Musik, Begleitbuch, Wien, Ohrbuch Verlag, 1999, € 17.50, ab 9 J.). In „Kinder der Sterne“ (Emannuel B. Dongala, 2000, Peter Hammer Verlag, € 17,50) erzählt der fünfzehnjährige Matapari die Geschichte seiner Familie, die auf unterhaltsame Weise mit der politischen Geschichte seines Landes (ein ungenanntes zentralafrikanisches Land, wohl der Kongo) verknüpft wird. Ein Krieg um die reichhaltigen Bodenschätzehat die DR Kongo, die eigentlich ein großes Wohlstandspotenzial besitzt, heute zu den ärmsten Ländern der Welt gemacht. Obwohl das Land über die größten Naturreichtümer Afrikas verfügt, liegt die Wirtschaft seit Mitte der 80er Jahre fast völlig danieder. Das Bruttoinlandsprodukt ist mit knapp 5 Mrd. US$ niedriger als vor fast 50 Jahren. Das ist keine Folge von Unterentwicklung oder Unfähigkeit der einheimischen Bevölkerung, sondern wurde verursacht von mehr als drei Jahrzehnten Misswirtschaft und Korruption der Mobutu-Diktatur. Beim jahrelangen mörderischem Krieg haben sich alle Kriegsparteien an der Ausplünderung der Rohstoffe beteiligt. Vom Export der Rohstoffe profitierten kongolesische Politiker, Unternehmer, Militärs und Rebellenführer ebenso wie die Eliten der am Krieg beteiligten Nachbarstaaten. Durch Besetzung der östlichen Provinzen haben Uganda, Ruanda und Burundi den Bürgerkrieg immer wieder aufs Neue angefacht und den Staat Kongo an den Rand des Zerfalls gebracht. Ein weltweites Netzwerk von Kriegsprofiteuren hat(te) kaum Interesse an einem Ende der Kämpfe.Es geht um Gold, Silber, Diamanten, Erdöl, Kobalt (Weltspitze), Mangan, Zink, Zinn, Cadmium, Germanium, Beryllium und die reichen Coltan - Vorkommen. Coltan enthält die begehrten Metallerze Columbit und Tantalit, die wiederum Niob und Tantal enthalten. Tantal ist für die Produktion von Handys, Computerchips, Videokameras und diversen Geräten aus der Unterhaltungselektronik von großer Bedeutung. Niob dient der Herstellung hitzebeständiger Materialien wie Raketen, Düsenjets und Weltraumkapseln. Unsere Handys und Computer könnten nicht funktionieren ohne das Coltan, das mitten in den Kriegsgebieten gefördert wird. Aus dieser indirekten Mitverantwortung der Menschen in den Industrieländern ergeben sich Ansatzpunkte für den Unterricht. Hierzu bieten das Welthaus Bielefeld u.a. mit "Handy-Welten - Globales Lernen mit dem Handy“ aktuelle Unterrichtsmaterialien für die Klassen 8 – 13. Sie nehmen das Handy, längst unverzichtbares Konsumgut von Schüler/innen, zum Ausgangspunkt globaler Lernprozesse. Themen sind: Handy als Statussymbol, Jugendkommunikation und SMS-Sprache, Strahlungsgefahren, Elektroschrott und Verschuldungsfalle, die Bedeutung des Handys für Jugendliche in der "Dritten Welt" und der "digitale Graben zwischen Nord und Süd". Die Frage wird gestellt, ob das in unseren Handys verwendete Coltan aus der DRK kommt und so indirekt für die dortigen bewaffneten Konflikte den Anlass liefert (Bielefeld 2004, mit neuesten statistischen Daten, methodischen Unterrichtsvorschlägen, Kopiervorlagen für Schülerarbeitsblätter und DVD mit 19 Minuten Dokumentarfilm über den Kongo; 5,- €; Bezug: www.welthaus.de; T.: 0521-98648-12/13 bildung@welthaus.de). Begleitend zu diesen Unterrichtsmaterialien ist eine Posterserie erschienen (5 DIN A1 Farbposter; für 10,00 € plus Versand; Bezug: s.o.). Einen kurzen Einstieg zum Thema bietet der Info-Flyer: „Was hat mein Handy mit dem Krieg im Kongo zu tun?“ (download bei: medien/dr_kongo_was_hat_mein_handy_mit_dem_krieg_im_kongo_zu_tun.pdfoder dort bestellen). Hintergrundinformationen bieten die Studie „Kongo: Handys, Gold und Diamanten - Kriegsfinanzierung im Zeitalter der Globalisierung“ vom Südwind-Institut (2003, 5,- €; Bezug: www.suedwind-institut.de) und „Coltanfieber: Wie ein seltenes Metall das Leben im kriegsgeschüttelten Osten der demokratischen Republik Kongo verändert“ vom Evangelischen Entwicklungsdienst (2002; download unter: www.eed.de => Publikationen => downloads => Afrika). Die internationale Kampagne „Fatal Transactions“ von medico international u.a. Organisationen (http://www.medico.defatal-transactions ) informiert über die politischen und ökonomischen Hintergründe von Kriegen in Afrika und legt die illegale Ressourcenausbeutung und die Interessen transnationaler Konzerne offen. Neben einer Broschüre und CD bietet die Kampagne auch Aktionsmaterial für Schulklassen (Sek. I und II): Das Mitmachspiel „Smugglers Inn“ thematisiert die Hintergründe von Bürgerkriegsökonomien und ist gut geeignet für eine Abschluss-Präsentation z.B. am Ende einer Projektwoche. Aufgebaut wie eine Schatzsuche müssen die Teilnehmer/innen in die Rolle von Diamanten-Schmugglern schlüpfen. Für Schulfeste eignet sich der „Walk of Shame“: Angelehnt an den walk of fame in Hollywood werden sechs "Helden des Alltags" portraitiert, die sich in ihren Ländern für Menschenrechte, Frieden und Demokratie einsetzen. Ihnen stehen fünf Menschen und Institutionen in einem walk of shame gegenüber, die aus den Kriegsgeschäften Vorteile ziehen (Bezug aller Materialien: s.o.). Prof. Hautmann (Linz) bietet eine gute Zusammenfassung über die historischen und ökonomischen Hintergründe des Krieges in der DRK (Vortragsmanuskript, 2003, www.friwe.at/Diverses/KongoHautmann.htm). Die Deutsche Welthungerhilfe verleiht kostenlos eine DVD mit dem Film „Die verschwundene Straße - Der Kongo zwischen Bürgerkrieg und Wiederaufbau“ (www.welthungerhilfe.de => Infomaterial). Kinder im Kriegsind vielfältigen Formen von Gewalt ausgesetzt. In der DRK mach(t)en sich alle Kriegsparteien nachweislich schwerster Misshandlungen von Kindern schuldig: Massaker, Lynchmorde, Vergewaltigungen, gewaltsame Übergriffe, Entführung, Folter, Vertreibung, Zwangsrekrutierung und Zwangsarbeit waren und sind z.T. immer noch alltäglich. Diese unvorstellbare Gewalttätigkeit, denen Kindern in Kriegsgebieten ausgesetzt sind, ist für uns kaum fassbar und ein sehr schwieriges Unterrichtsthema. Ein möglicher Zugang kann die Befassung mit dem Krieg in Deutschland und den Kriegserlebnissen der eigenen Großeltern sein.Der sehr empfehlenswerte Medienkoffer „Krieg ist kein Kinder-Spiel: Kinder im Krieg“ bietet Unterrichtsmaterial sowie eine Handreichung mit vielfältigen Zugängen zum Thema Krieg und Gewalt. Er enthält außerdem Bücher und Video-Filme zu einzelnen Unterrichtsbausteinen sowie eine Ausstellung mit 20 Kinderzeichnungen aus Krisen- und Kriegsgebieten auf der ganzen Welt (für die Kl. 7 – 13; für 10,- € / Woche zzgl. Versandkosten ausleihbar bei: Open School 21; info@openschool21.de, T.: 040 – 39807690, www.openschool21.de ). Terres des hommes hat eine Extra-Website zu "Kindern in bewaffneten Konflikten" erstellt mit den Themen: Kindersoldaten; Kinder und Krieg; Landminen und Hilfsprojekte für Kinder in bewaffneten Konflikten. Jeder Themenschwerpunkt bieten Daten, Fakten, Hintergründe und Länderübersichten (www.tdh.de => Themen und Projekte => Schwerpunktthemen ). Auf den tdh – Kinderseiten gibt es „Worte gegen den Krieg“. Bei unicef können die Broschüren „Kinder im Krieg und auf der Flucht“ (12 S., 2003), „Stell dir vor, es ist Krieg...und du bist noch ein Kind“ (2 S., 2005) und „Demokratische Republik Kongo: Schutz und Hilfe für vergewaltigte Mädchen“ (2 S., 2004) für eine geringe Schutzgebühr bestellt oder als pdf-Datei runtergeladen werden ( www.unicef.de => Infomaterial). Auf ihren Kinderseiten bietet unicef das Thema „Kinder im Krieg“ speziell aufbereitet für Kinder (http://www.unicef.de/aktionen/kinder-im-krieg/). Dort gibt es auch umfangreiche Informationen, Materialhinweise und didaktische Tipps für Lehrkräfte zur Behandlung des Themas (http://www.unicef.de/download/i_0075_kinderimkrieg.pdf , http://www.globaleslernen.de/Kinder_im_Krieg/UNICEF-Materialien). Kindersoldatensind sowohl Täter als auch Opfer. Über 100.000 Kindersoldaten sind z.Zt. in Afrika im Einsatz. In der DRK wurden während des Krieges schätzungsweise bis zu 30.000 Kinder und Jugendliche im Kriegsdienst eingesetzt. Damit ist oder war jeder zehnte der weltweit aktiven 300.000 Kindersoldaten im Kongo im Einsatz. Jungen und Mädchen werden als Kämpfer, Köche, Träger oder Diener eingesetzt. Mädchen sind besonders von sexuellen Übergriffen und Vergewaltigungen bedroht. Auch die Demobilisierung und Reintegration von ehemaligen Kindersoldaten ist ein Problem, weil die Kinder häufig schwer traumatisiert sind, ohne Familien da stehen und erst wieder lernen müssen, ein normales Alltagsleben zu führen.Unter www.kindersoldaten.de kommt man direkt zum Schwerpunktthema „Kindersoldaten“ von terre des hommes. Hier findet man Daten und Fakten, Berichte und den „Weltreport 2004 Kindersoldaten“ (36 S.) als pdf - Datei zum runterladen. Auf den Seiten der deutschen Sektion von amnesty international (www.amnesty.de ) findet man unter dem Stichwort „Kindersoldaten“ eine Vielzahl von Berichten und Informationen über Kindersoldaten im Kongo sowie Portraits von ehemaligen Kindersoldaten in der DR Kongo. Auf den internationalen Seiten von Amnesty International gibt es den Bericht “Democratic Republic of Congo: Children at War“, der sich vor allem mit dem Einsatz von Kindersoldaten in der DRK befasst (September 2003; download unter www.amnesty.org). Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch hat auf einer Extraseite ihre Reports zu Kindersoldaten und zur Kampagne gegen die Rekrutierung von Kindersoldaten zusammengestellt (englisch; www.hrw.org/campaigns/crp/hrw-reports.htm). Umfassende Informationen (ebenfalls auf englisch) mit zahlreichen Link- und Materialhinweisen bietet die Webseite der internationalen Kampagne „Coalition to Stop the Use of Child Soldiers“ www.child-soldiers.org. Bei http://www.agenda21-treffpunkt.de/thema/kindersoldaten.htm gibt es weiterführende allerdings nicht immer ganz aktuelle Hinweise zum Thema „Kindersoldaten im Unterricht“. Speziell zum Kongo bietet unicef das Infoblatt „Demokratische Republik Kongo: Neue Chancen für ehemalige Kindersoldaten“ (2 S.; download www.unicef.de => Infomaterial). Unter www.caritas-international.de/13657.html (=> Reportage => Projekte => Afrika) kann man den Bericht von Dorsi Gehrmann „Bei den Kindersoldaten Afrikas“ (2004) nachlesen, in dem sie eine Reise in den Nordosten der DRK beschreibt. Einen eindringlichen Eindruck über die Erfahrungen einer Kindersoldatin vermittelt China Keitetsi in ihrem autobiografischen Buch „Sie nahmen mir die Mutter und gaben mir ein Gewehr. Mein Leben als Kindersoldatin“ (Ullstein Verlag, München 2002, 20 €). Die heute 26jährige Frau aus Uganda wurde im Alter von 8 Jahren von Soldaten der Guerillagruppen verschleppt und zum Militärdienst gezwungen. Mit 19 Jahren konnte sie fliehen und lebt heute in Dänemark. Alice und Magrit Schmid haben in „I killed people. Wenn Kinder in den Krieg ziehen“ (2001, Lamuv, € 9,90; ab 14 J.) die Schicksale und Lebensgeschichten junger Kriegsveteranen aus Liberia aufgenommen, die sie m wesentlichen selber zu Wort kommen lassen. Auf der Fluchtzu sein ist eine der zentralen Lebenserfahrungen vieler Kinder und Jugendlichen im Kongo. Immer wieder kam es in den letzten Jahren zu massiven Flüchtlingsbewegungen. Millionen von Menschen wurden heimatlos. Unicef informiert mit dem Faltblatt: „Demokratische Republik Kongo: Hilfe für Kinder auf der Flucht“ (zum downloaden unter: www.unicef.de => Infomaterial). Die sehr empfehlenswerte DVD "Flüchtlinge schützen" zeigt kurze (10-20minütige) Filme über die Arbeit von UNHCR, das Leben von Flüchtlingsfrauen und -kindern, jugendliche Flüchtlinge in Afrika (auch aus dem Kongo) u.a. Auf der DVD ist umfangreiches Begleitmaterial für Lehrer/innen enthalten: Unterrichtsvorschläge zum Themenfeld Flucht und Asyl mit Hintergrundinformationen und Kopiervorlagen, ein Rollenspiel „Stationen einer Flucht“, Materialien über Flüchtlinge in Europa u.a.m. Die Filme eignen sich für den Einsatz in Sozialkunde/Politik, Geschichte, Geographie und Religion. Kostenlos für Lehrer zu bestellen bei: gfrbe@unhcr.ch oder Fax: 030-202 202 23 Landminenstellen in Kriegsgebieten eine immerwährend tägliche Bedrohung auch in Friedenszeiten dar. Auch im Kongo liegen Tausende dieser gefährlichen Waffen vergraben. Die mit dem Friedensnobelpreis 1997 ausgezeichnete „Internationale Kampagne gegen Landminen“ (www.medico-international.de/kampagne/minen und www.landmine.de) informiert über die allgemeinen Gefahren dieser höchst gefährlichen Waffen und bietet Materialien (z.B. Videos) zum Ausleihen bzw. Bestellen (siehe auch www.unicef.de => Presse => Landminen). Brot für die Welt bietet mit „Warne Deine Freunde“ Unterrichtsmaterialien für Sek. I und II allgemein zum Thema „Landminen“ (https://www.brot-fuer-die-welt.de/Landminen.html).Bei unicef können für 5,- € 2 Filme zum Thema erworben werden: Der Zeichentrickfilm „The Silent Shout“ wird von UNICEF in den Minenregionen der Welt eingesetzt, um Kinder über richtiges Verhalten zum Schutz vor Minen aufzuklären und ein Bewusstsein für die Gefahr von Landminen zu schaffen. Der Film stellt vier Kinder aus verschiedenen Ländern vor, die durch Minen verletzt wurden. Sie erzählen ihre Geschichten und ihre Ängste und wie sie lernen, mit ihren Verletzungen zu leben (10 Min., ab 6 Jahre, 1997, mit Begleitheft). Der Film „Landminen: Kinder als Zielscheibe“ verdeutlicht am Beispiel Mosambik mit eindrucksvollen Bildern das Landminenproblem. Unicef klärt die Bevölkerung im Schulunterricht und durch Theaterstücke über die Gefahren von Landminen auf. Kurzinterviews mit Minenräumern und Minenopfern veranschaulichen die Problematik. (25 Minuten, ab 10 Jahre, 1998). Beide Filme sind als DVD zu bestellen unter www.unicef.de (=> Infomaterial). Die moderne kongolesische Tanzmusikhat ungeachtet aller Kriegs- und Krisenzeiten weltweit einen beachtlichen Erfolg zu verzeichnen. Einen Überblick über Geschichte, Entwicklung und moderne Stile der heutigen Musik der DR Kongo findet man jeweils mit Hörproben unter www.kongo-kinshasa.de/bevoelkerung/musik/index.php.Was man tun kann,wollen Schüler/innen häufig wissen, wenn sie von der Not der Menschen anderer Ländern erfahren. Globales Lernen sollte stets auch Wege aufzeigen, aktiv zu werden. Eine Möglichkeit ist, bestehende Hilfsprojekte und humanitäre Organisationen durch Spenden und Mitarbeit zu unterstützen. Zum Spendensammeln gibt es unzählige kreative Möglichkeiten für Schüler/innen und ganze Schulen. Hier einige Webseiten, auf denen man sich über Hilfsprojekte und Unterstützungsmöglichkeiten für den Kongo informieren kann: www.unicef.de Spenden ist nicht alles,denn Menschen in Kriegs- und Hungerregionen sind nicht aus eigener Schuld in Not geraten. Sie brauchen keine Almosen, die nur ihre Abhängigkeit vom „Spendentropf“ fördern, sondern kurzfristige praktische Unterstützung, um ihr Leben aus eigener Kraft neu zu organisieren oder um überhaupt zu überleben. Denn abgesehen von Naturkatastrophen wie Seebeben oder Dürre sind vor allem (inter-)nationale politische Machtbestrebungen, wirtschaftliche Interessen und Abhängigkeiten, Verteilungskämpfe um Ressourcen, Misswirtschaft und Korruption verantwortlich für Armut und Hunger. Zusätzlich zur konkreten Projektunterstützung muss deshalb ein umfassenderes Verständnis weltpolitischer Zusammenhänge und globaler Prozesse entwickelt werden. Dieses politische Bewusstsein gilt es, auch bei Schüler/innen anzuregen und ihnen Umsetzungsmöglichkeiten im Alltag und innerhalb der eigenen Gesellschaft zu zeigen, z.B. in Form von politischem oder sozialem Engagement, als Konsument oder durch Einwirkung auf Entscheidungsträger/innen.Zum Umgang mit humanitären Katastrophen und „Dritte Welt" empfehlen wir:Welthaus Bielefeld u.a.: „Aus Katastrophen lernen? Globales Lernen nach der Seebebenkatastrophe." 2005. Unterrichtsmaterialien für Sek. I/II. Das Heft befasst sich mit unserer Wahrnehmung der "Dritten Welt" als Katastrophenort, analysiert die Bedeutung der Armut und fragt nach den Chancen eines neuen Bewusstsein für die "Eine Welt"; mit Sachanalysen, didaktischen Vorschlägen und 12 Schülerarbeitsblättern; Preis: 4.- € plus Versand (Bezug: Welthaus Bielefeld, August-Bebel-Str. 62, 33602 Bielefeld; Fax: 0521/63789, Fon: 0521/986480, Email: info@welthaus.de).Anregungen für thematische Einstiege, Aktionen und Projekte im Unterricht
Weiterführende Links zum Globalen Lernen www.eine-welt-netz.de |